Peer-Beratung
Bei Varges sind ausschließlich Erfahrungsexpert*innen als Berater*innen tätig. Wir haben also entweder selbst eine Variation der Geschlechtsmerkmale oder ein Kind mit einer Variation der Geschlechtsmerkmale und wissen daher, welche Herausforderungen damit verbunden sein können.
Alle unsere Berater*innen haben eine Schulung absolviert und sind qualifizierte Peer-Berater*innen. Einige unserer Berater*innen sind bereits seit mehreren Jahren in der Peer-Beratung tätig und haben so schon zahlreiche persönliche Geschichten kennengelernt. Zusätzlich zu den persönlichen Erfahrungen können wir also auch auf Erfahrungen und Erkenntnisse von vielen anderen Menschen zurückgreifen.
Zusätzlich zu dieser Erfahrungsexpertise wird unser Peer-Berater*innen-Team durch Qualifizierungsmaßnahmen in ihrer Beratungsarbeit unterstützt (interne Fortbildungen, Intervision und Supervision).
In unserem Team arbeiten keine psychosozialen oder medizinischen Fachkräfte – wir verfügen aber über ein breites Netzwerk von Expert*innen aus unterschiedlichsten Bereichen (Selbsthilfe, Psychotherapie, Medizin, Recht, u.a.) – daher können wir bei unterschiedlichsten Fragestellungen und Problemlagen oder in Krisenfällen an geeignete und sensibilisierte Stellen verweisen.
Was bedeutet Peer-Beratung?
„Peer“ kommt aus dem englischen und heißt soviel wie „seinesgleichen“ – Peer-Beratung ist also eine Form von Beratung, in der die Berater*innen eine ähnliche persönliche Geschichte haben wie die Beratungssuchenden. Peer-Berater*innen werden auch als „Erfahrungsexpert*innen“ bezeichnet.
Laut den Empfehlungen zu Varianten der Geschlechtsentwicklung (Kapitel 7.3) des Gesundheitsministeriums von 2019 sollen Mediziner*innen beim Vorliegen von VdG-Diagnosen auf Peer-Beratungsangebote verweisen.
Wer kann unsere Peer-Beratung in Anspruch nehmen?
Sie können uns kontaktieren, wenn Sie oder ein*e Angehörige*r eine Variation der Geschlechtsmerkmale haben und Sie sich darüber austauschen möchten – egal ob Sie eine entsprechende Diagnose haben oder nicht. Vielleicht wurde Ihnen auch schon von einem*r Mediziner*in empfohlen, Peer-Beratung aufzusuchen.
Sind Sie unsicher, ob wirklich eine Variation der Geschlechtsmerkmale vorliegt? Das geht vielen Menschen so! Selbst wenn eine medizinische Diagnose gestellt wird, fehlt oft die Erklärung, dass dies eine VdG-Diagnose ist. Mehr über VdG sowie eine Übersicht über Diagnosen und Begrifflichkeiten, die eine VdG beschreiben oder eventuell mit einer VdG einhergehen, finden Sie hier.
Wie komme ich zu einer Peer-Beratung?
Die Beratung kann telefonisch, per Videochat, per Email oder persönlich erfolgen.
Persönliche Beratungstermine müssen telefonisch oder per Email vereinbart werden und können vorerst nur in Wien und Linz angeboten werden.
Auf unserer Kontaktseite finden Sie Email-Adressen und Telefonnummern.
Muss ich für die Beratung etwas bezahlen?
Nein.
Wenn es für Sie finanziell möglich ist, bitten wir aber um Unterstützung unserer Arbeit in Form einer Spende an:
Konto: VIMÖ
IBAN: AT02 3473 2000 0019 4258
BIC: RZOOAT2L732
Wie oft kann ich die Peer-Beratung in Anspruch nehmen?
Üblicherweise werden bis zu zehn Beratungseinheiten angeboten. Bei Bedarf kann dies aber auch ausgeweitet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Peer-Beratung und Community-Veranstaltungen?
Peer-Beratung passiert grundsätzlich in einem persönlichen Austausch zwischen einer beratenden und einer beratungssuchenden Person. Die beratungssuchende Person kann aber natürlich auch eine Unterstützungsperson oder eine*n Partner*in mitnehmen.
Bei Community Veranstaltungen geht es um den zwanglosen Austausch und das Zusammensein ausschließlich mit anderen Personen mit VdG oder Eltern von Kindern mit VdG in der Gruppe. Solche Treffen können ebenfalls extrem wichtig und bereichernd sein und werden vom Verein VIMÖ zum Beispiel unter dem Namen „Geheimes Frühstück“ oder „Inter*Treffen“ angeboten.